Die Bruchhauser Steine liegen etwa 1 km nordöstlich der Ortschaft Olsberg- Bruchhausen auf dem 727 m hohen Istenberg. Ein örtliches Informationszentrum mit Führungsangeboten sowie mehrere Themenwege erschließen das unter Schutz gestellte Felsgebiet. Die Bruchhauser Steine wurden im Jahr 2006 von der Akademie der Geowissenschaften zu Hannover e.V. mit dem Prädikat „Nationaler Geotop“ ausgezeichnet. Schon für unsere Vorfahren waren die Steine von strategischer und kulturhistorischer Bedeutung. Frühe Besiedlungsspuren aus vorgeschichtlicher Zeit zeigen, dass die vier mächtigen Felsen Eckbastionen einer großen Wallanlage waren, die vielleicht sogar einen Versammlungsplatz an einem Felsheiligtum umschließt und bis in das frühe Mittelalter hinein genutzt wurde. Geologie:Die vier bis 92 m mächtigen Bruchhauser Steine (Bornstein, Goldstein, Ravenstein und Feldstein) zählen zu den eindrucksvollsten geologischen Erscheinungen der Region Hochsauerland und des gesamten Rheinischen Schiefergebirges. Sie sind Zeugen eines gewaltigen Vulkanausbruchs auf dem Grund des devonzeitlichen Meeres vor etwa 390 Millionen Jahren. Sie bestehen aus dem sehr harten vulkanischen Ergussgestein Quarzporphyr (Rhyolith) mit Einsprenglingen der Minerale Quarz und Feldspat und markieren die Reste eines Vulkanschlotes, der in die damaligen Meeresablagerungen eingedrungen ist. In den nachfolgenden Jahrmillionen wurden die Ablagerungen zu einem Gebirge aufgefaltet und durch Verwitterungsprozesse langsam aus ihrer weicheren Hülle aus devonischen Tonschiefern heraus modelliert. Dabei blieben die verwitterungsbeständigen Vulkangesteine als „Härtlinge“ weitgehend erhalten. Zeugen der Abtragung sind außerdem die ausgedehnten Blockschuttfelder mit Gesteinsbrocken aus Quarzporphyr unterhalb der Felskomplexe an der L 743 südlich der Ortschaft Olsberg-Elleringhausen. Die Bruchhauser Steine sind jedoch nicht nur geologisch ein lohnendes Exkursionsziel. Als Rückzugsgebiet arktisch-alpiner Pflanzen gehören sie zu den seltenen Standorten von bei uns nicht mehr heimischen Pflanzen (sogenannten „Reliktarten“) aus dem Eiszeitalter. Nur hier – unter extremen Klimabedingungen – konnten sie sich bis heute halten und wurden nicht von warmzeitlichen Pflanzen verdrängt. Die „Bruchhauser Steine“ beherbergen bedeutende Pflanzenvorkommen (Alpen-Gänsekresse, Lotwurzblättriges Habichtskraut) sowie einen Wanderfalken-Brutplatz. Alter der Gesteine: Quarzporphyr (Rhyolith): Mitteldevon, Eifel-Stufe (etwa 390 Millionen Jahre vor heute) Ferienöffnungszeiten: In den Weihnachtsferien sind die Bruchhauser Steine täglich von 11:00 - 16:00 Uhr geöffnet. In den Osterferien sind die Bruchhauser Steine täglich von 10:00 - 16:00 Uhr geöffnet.
Marcia
Utente