"Der Archeopark von Rochefort ist rund um die freigelegten, befestigten, restaurierten und zum Teil wieder aufgebauten Überreste einer der größten römischen Anlagen im Norden Galliens errichtet worden. Ein Rundgang durch die gallo-römischen Anlage von Malagne ermöglicht dem Besucher eine sehr direkte Erfahrung des Lebens und der alltäglichen Tätigkeiten unserer Vorfahren. Dies geschieht mithilfe unterschiedlicher Medien. In einem Videofilm beschreibt der leitende Ausgrabungsleiter, wie gearbeitet wurde, wie die Mauern der Villa sowie andere in der Anlage gefundene Überreste freigelegt und restauriert wurden. In den Ausstellungskästen von Malagne werden die Gegenstände präsentiert, die während der Grabungen gefunden wurden: Gefäße, Schmuckstücke, Fensterglas und Geschirrglas, anrührende Abdrücke von Hundepfoten und Kindersandalen in frischem Ton usw. Alle diese Gegenstände legen Zeugnis vom Leben vor 2000 Jahren ab. Anhand eines Modells (Maßstab 1:72) kann der Besucher die gesamte Anlage, wie sie im 2. Jahrhundert aussah, bewundern: Wohngebäude, Nebengebäude, Schmiede und Haus des Schmieds. In diesem Jahr werden neue interaktive Informationsräume eingerichtet. Hier können alle Besucher von Malagne ihre Kenntnisse vor oder nach der Besichtigung auf amüsante Weise abfragen. Eine Multimedia-Säule erlaubt einen virtuellen Spaziergang durch die aufgebaute Anlage. Dabei kann man sich über die verschiedenen Aspekte des römischen Lebens in Gallien informieren: gesellschaftliche Organisation, Küchenutensilien, Damentoilette, Schrift, Ernährungsgewohnheiten, Programm der Thermen usw.Die Anlage von Malagne steht unter Denkmalschutz. Die Überreste der Villa sind immer noch sichtbar. Der Wohnbereich der Anlage ist insbesondere wegen seiner Thermen sehenswert. Der Beginn des Baues geht auf das 1. Jahrhundert nach Christus zurück. Er umfasst die wichtigsten Wohnräume (Esszimmer, Küche, Schlafzimmer), Keller und andere Räumlichkeiten, deren Verwendung nicht gezeigt wird. Der Komplex ist an drei Seiten von einer nach außen hin offenen Galerie mit 4 m hohen Säulen umgeben. Einige Fragmente dieser Säulen sind in den Schaukästen des Museums ausgestellt. Ein Keller ist sehr gut erhalten, und man kann die kleinen Nischen für die Öllampen erkennen, ein Kellerfenster, Rüstlöcher (zurückgeblieben nach dem Entfernen der Baugerüste) sowie Mörtelspuren an den Wänden, an denen man sehr gut die zwischen den Steinen ausgehobenen Fugen erkennen kann, die die Haftung des mit einem Verputz bedeckten Mörtels verbessern sollten. Da das Gebäude an einem Hang errichtet wurde, gibt es nach Norden hin einen Höhenunterschied, so dass die Mauern mithilfe von halbkreisförmig angelegten Steinen und Anschüttungen ausgeglichen werden mussten. Am anderen Ende der Anlage, im Süden, befand sich ein 30 m langes Gebäude, das direkt auf dem Felsen errichtet war und das den gesamten Komplex der Thermen ausmachet: Umkleideräume, warme, lauwarme und kalte Bäder, Schwitzbäder usw. Die verschiedenen Räumlichkeiten sind noch gut zu erkennen, wobei der tatsächliche Verlauf der Thermen schlecht sichtbar ist. Ein Nebengebäude dieser gallo-römischen Anlage wurde vollständig rekonstruiert, und man kann sich so ein Bild vom wahrscheinlichen Umfang des Gebäudekomplexes machen. Die Originalproportionen am Boden sind beibehalten worden, wobei das neue Gebäude außerhalb der Grundmauern, die an ihrer ursprünglichen Stelle verblieben sind und restauriert wurden, errichtet wurde. Das Gebäude wurde mit modernen Baumaterialien erstellt, da die ursprünglich verwendeten Kalksteine bei der Errichtung anderer Komplexe oder für die Kalköfen verwendet wurden."
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